15.10. - 19.11.2004
In der neuen Sonderausstellung lovedolls der Videokünstlerin Sophie Ernst wird die ‘Klassische Kunst’ mit moderner Medientechnik konfrontiert. Die Videokünstlerin bringt die Abgüsse antiker Statuen zum Flimmern, indem sie sie als Projektionsunterlage für Videos verwendet: die bewegten, bunten Videobilder und die farb- und reglose dreidimensionale Figur verbinden sich zu einem neuen, irritierenden Ganzen. Dabei kommt im Flimmern der Videos eine zum Teil geradezu bedrohliche Lebendigkeit zum Vorschein. Die Künstlerin arbeitet mit freien Assoziationen: und doch ist dabei keine Willkür im Spiel. Nicht zufällig beginnt sie ihre Arbeit stets mit Zeichnungen der betreffenden Statue. Das Stück wird sorgfältig erkundet und ausgelotet; es ist niemals neutraler Hintergrund, sondern wird in seiner eigenständigen Bedeutung ernst genommen. Gerade deshalb öffnen die Werke von Sophie Ernst uns die Augen für etwas, was in den antiken Statuen selbst enthalten sein könnte. Man wird die Statuen, nachdem man sich dem Flimmern der Videos ausgesetzt hat, tatsächlich mit einem neuen und geschärften Blick betrachten.