
Weiter geht es mit der sog. Großen Herkulanerin (Inv. 495) - einem unseren Highlights in der Abgusssammlung: Der Abguss zeigt die Statue einer Frau, die sich eng in ihre Gewänder hüllt. Sie trägt ein dünnes Gewand, einen Chiton, und einen etwas dickeren Mantel, den Himation. Die Art, wie der Mantel über ihren Kopf gezogen ist, kennzeichnet sie als reife, sittsame und vornehme Frau.
Die Statue, eine römische Kopie eines griechischen Originals, wurde Anfang des 18. Jahrhunderts im Theater von Herculaneum am Golf von Neapel gefunden. Zusammen mit der sog. Kleinen Herkulanerin gab sie den Anstoß für die großen Ausgrabungen dieser vom Vulkan Vesuv verschütteten römischen Stadt.
Möglicherweise zeigt die „Große Herkulanerin" die Göttin Demeter. Denkbar ist jedoch auch die Darstellung einer sterblichen Frau, vielleicht einer bekannten Dichterin. In römischer Zeit wurde der Typus der sog. Großen Herkulanerin als Grab- oder Ehrenstatue mit Porträtzügen sehr beliebt und ist in vielen weiteren römischen Kopie überliefert