
Der Abguss eines Reliefs (Inv. 378) zeigt einen würdevollen älteren Mann auf einem aufwendig gestalteten Stuhl. Zwei kugelartige Gegenstände hängen über seinem Kopf. Es handelt sich um Schröpfköpfe, die auf den Beruf dieses Mannes verweisen: ein Arzt. Das Relief ist ein Grabrelief und verwies mit dem Bild auf den Beruf und damit den Status des Verstorbenen. Ähnlich wie heute, waren Ärzte auch in der Antike hoch geschätzt, da wir alle auf sie angewiesen sind, um bei guter Gesundheit zu bleiben.
Schröpfköpfe gehörten bereits in der Antike zum medizinischen Gerät eines Arztes und werden auch heute noch im Bereich des Naturheilverfahrens eingesetzt. Ihm gegenüber steht ein kaum noch zu erkennender Jüngling, bei dem es sich wahrscheinlich um einen Gehilfen gehandelt hat.
Da das Stück im Kunsthandel erworben wurde, ist nichts zu seiner Herkunft bekannt. Heute befindet es sich im Antikenmuseum in Basel, weswegen es auch das Basler Arztrelief genannt wird. Stilistisch lässt es sich ins 5. Jh. v. Chr. datieren.