
150 Jahre Abgussmuseum und eine Sammlung von über 2000 Objekten bergen einige besondere #eyecatcher.
So z.B. den Abguss des sog. Kopfes der Sappho (Inv. 6), der zusammen mit nur 14 weiteren Abgüssen die Zerstörung der Abguss-Sammlung im 2. Weltkrieg unbeschadet überstanden hat. Der Kopf zeigt eine Frau mit einer kunstvoll hochgesteckten Frisur und einem Stirnband. Der originale Mamorkopf, der aus Corneto (Italien) stammt, ist heute verschollen. Daher wissen wir von diesem antiken Kopf klassischer Zeit nur noch Dank der erhaltenen Gipasbgüsse.
Wen dieser Kopf darstellt, ist ungewiss und umstritten. Zunächst interpretierte man ihn als Bildnis der berühmten Dichterin Sappho aus dem 7. Jh. vor Christus von der Insel Lesbos. Später konnte man den Kopf in Verbindung mit einem Statuenkörper der Aphrodite bringen und deutet das Bild als Statue der sog. Aphrodite in den Gärten.
Der Kopf ist noch bis 10. Januar in unserer Sonderausstellung zu sehen.
Zum weiterlesen: Ernst Langlotz, Aphrodite in den Gärten, SbHeidelbAWiss. Phil-hist.Kl. 1953/54, 2. Abh. (Heidelberg 1954); Ingeborg Scheibler, Die Cornetaner Repliken des Sappho-Aphrodite-Typus, Archäologischer Anzeiger 1973, 211-217; Nikolaus Himmelmann, in: Studies in Classical Art and Archeology. Festrschrift P. H. v. Blanckenhagen (1979) 100 ff.