26.01. - 24.03.2010
Eine sehr beliebte Statuengruppe bei den Römern war der „Knabe mit der Gans“, der dem griechischen Künstler Boethos von Kalchedon zugeschrieben wird. Kaiser Nero ließ die Gruppe nach Rom bringen, um sie dort in seinem Palast als Brunnenfigur aufzustellen. Eine hervorragende Kopie dieser Gruppe aus Marmor befindet sich heute in der Glyptothek in München.
In Kooperation mit dem Aachener Gießereiinstitut versuchten ArchäologInnen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt die Gruppe in Bronze nachzugießen. Das besondere Interesse der ForscherInnen galt der Farbigkeit antiker Bronzefiguren. Mit dem von der Fritz Thyssen-Stiftung geförderten Projekt betrat man wissenschaftliches Neuland. Ziel war es, einen Nachguss des „Knaben mit der Gans“ in unterschiedlichen Legierungen herzustellen: so sollte das Gefieder der Gans durch Beigabe von viel Zinn eine andere Farbe erhalten als ihr Schnabel, der in reinem Kupfer gegossen wurde. Das Polieren der Oberfläche brachte weitere Farbnuancen zum Vorschein.