
Der Bildhauer Polyklet schuf im mittleren 5. Jahrhundert v. Chr. sein wohl berühmtestes Werk: den sog. Doryphoros. Die Figur steht im klassischen Kontrapost und die Statue war für Polyklet selbst der Inbegriff eines Menschenbildes mit idealen Proportionen.
Der nackte junge Mann trug in der linken Hand einen Speer (Speer = gr. Dory; tragen = gr. phorein). Das griechische Bronzewerk Polyklets ist verloren, auch ist unbekannt, wer dargestellt war. In römischer Zeit aber wurde die Statue unzählige Male kopiert.
Während diese Marmororiginale auf Museen der ganzen Welt verstreut sind, können die Abgüsse der römischen Kopie vereint und nebeneinander aufgestellt werden. Nur so kann das vergleichende Sehen wirklich zum Einsatz kommen. Die stilistischen Unterschiede und die Handschrift der römischen Kopisten können in der Dreidimensionalität und im Weiß des Gipses ab besten bestimmt werden.